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Entscheidungstheorie (S.168)

Neumann und Morgenstern entwickelten aus dem Konzept des erwarteten Nutzens ein deskriptives Verhaltensmodell. Hiermi kann man eine subjektive Nutzenfunktion für ein Indiv. erstellen. Hierzu lassen sie aus Alternativkombinationen von Nutzen und Wahrscheinlichkeit wählen und stellen diejenigen Alternativen fest zwischen denen die Wahl indifferent bleibt.

z.B. Hans ist indifferent gegenüber der Alternative 1. 12 DM zu behalten oder 2. 20 Mark mit einer 50% Wahrscheinlichkeit oder eben nichts mit 50 % Wahrscheinlichkeit. Der Betrag von 12 DM hat also die Hälfte des erwarteten Nutzens von 20 DM.

Entdeckt wurden system. Verzerrungen an den Enden der Wahrscheinlichkeitsskalen : hohe p werden eher über- und niedrige p eher unterschätzt.

Kahneman und Tversky fanden, daß man mit der Bestimmung des Wertes zwischen Gewinn und Verlust unterscheiden muß. Die Wertfunktion ist im Bereich der Verluste steiler als im Bereich der Gewinne.

Siehe dazugehörendes Exp. von Irwin : das Eintreten eines erwünschten Ereign. wird gegenüber einem unerwünschten überschätzt.

Anspruchsniveau und Theorie der resultierenden Valenz S.172

Hoppe ging es ursprünglich um die Frage, wovon es abhängt, ob ein erzieltes Leistungsergebnis als Erfolg oder Mißerfolg erlebt wird.

Dabei stellte er fest, daß die Ursachen für das Erfolgserleben nicht im Schwierigkeitsgrad der Aufgabe allein, sondern auch vom Anspruchsniveau der Vp bestimmt wird.

  • wird das Anspruchsniveau überschritten -> Erfolg
  • wird das Anspruchsniveau unterschritten -> Mißerfolg

Die Spaltung des Anspruchsniveaus in ein öffentlich bekanntgegebenes und ein privat gehaltenes ist ein Phänomen, das auch im Alltag oft zu beobachten ist.


Erfolgserwartung und Valenz (S.173)

Jeder Schwierigkeitsgrad hat eine positive Valenz für den Fall des Erfolgs und eine negative Valenz für den Fall des Mißerfolgs. (S-förmige Funktion)

Neben der Valenz für Erfolg Vae spielt also noch die Erfolgserwartung (Wahrscheinlichkeit Erfolg = We) eine wesentliche Rolle. Dabei wird das Produkt aus Valenz und Erwartung als Erfolgsvalenz bezeichnet :

VaexWe=Erfolgsvalenz bzw. VamxWm=Mißerfolgsvalenz

Die wahrgenommene Schwierigkeit ist keine lineare Funktion sondern im Bereich der geringen Schwierigkeit (selbstwertdienlich) verzerrt.

Die resultierende Valenz ist die Summe der Erfolgsvalen und Mißerfolgsvalenz

  • Var=(VaexWe)+(VamxWm)

 

Atkinsons Risiko-Wahl-Modell (S. 175)

  • Atkinson hat die beiden erwartungsgewichteten Werte für den Erfolgs- bzw. Mißerfolgsfall zusätzlich mit Personenparametern der Motivstärke gewichtet.
  • Er ersetzt den Valenzbegriff durch den Anreizbegriff.
  • subjekt. Wahrscheinlichkeiten für Erfolg u. Mißerfolg sind komplementäre Größen :

1=We+Wm -> We=1-Wm

  • Der Erfolgsanreiz Ae und der Mißrfolgsanreiz Am wachsen in dem Maße an, wie die Erfolgs, bzw. Mißerfolgswahrscheinlichkeiten abnehmen. ( Erfolg in einer der nahezu unmöglich war hat einen hohen ERfolgsanreiz, Mißerfolg in einer Situation in der Mißerfolg nahezu unmöglich war (ultrapeinliche Situationen) hat einen hohen Mißerfolgsanreiz.):

Ae=1-We , Am=1-Wm=-We wegen 1.

  • Der Entscheidende Schritt Attkinson besteht in der Einführung einer Personenkomponente des Motivs (M) daraus folgt ein neues Valenzkonstrukt a la Atkinson für Erfolgsvalenz Vae und Mißerfolgsvalenz Vam

Vae=MexAe bzw Vam=MmxAm

  • Durch zufügen der zugehörenden subj. Erfolgswahrscheinlichkeiten erhalten wir die aufsuchende Erfolgstendenz (Te) bzw. die meidende Mißerfolgstendenz (Tm)

Te=MexAexWe bzw Tm=MmxAmxWm

  • Die resultierende Tendenz (Tr) läßt sich als Summe der aufsuchende Erfolgstendenz (Te) und der meidende Mißerfolgstendenz (Tm) darstellen.

Tr=Te+Tm

Tr= (MexAexWe ) + (MmxAmxWm )

(da Ae= , Am=1-Wm=-We ;Wm=1-We)

Tr= (MexWex( 1-We )) + (Mmx(-We)x(1-We))

Tr= (Me - Mm)x(We-We2)

Die Mißerfolgstendenz ist wegen des negativen Mißerfolgsanreizes immer negativ. (oder 0 wenn Mm =0). Das Mißerfolgsmotiv kann somit als die hemmende Kraft betrachtet werden. Ist das Mißerfolgsmotiv stärker ausgeprägt als das Erfolgsmotiv, so sind die resultierenden Tendenzen für jeden Schwierigkeitsgrad negativ. (->Meidungsverhalten). Eine solche Person müßte dementsprechend der Bearbeitung jeder Aufgabe aus dem Weg gehen (oder z. B. jede Prüfung meiden). Da ein völliges Ausweichen jeglicher Leistungsanforderung jedoch nicht möglich ist (Druck von Außen) nimmt Atkinson das Wirken zusäztlicher nicht-leistungsbezogener Motive an (Tex).

Tr=Te+Tm+Tex